Während meiner Zweitausbildung zum Forstwart (2008 bis 2010) erwachte ein Wunsch in mir: Eines Tages wollte ich im Wald geschlagene Baumstämme mit einem Pferd abtransportieren. Diesen Frühling, gut 13 Jahre später, ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung.
Bereits in den vergangenen Jahren durfte ich in Essertines-sur-Rolle am Lac Léman mehrere Bäume auf dem Gelände von Carmen Zulauf pflegen. Ihre Reitsportanlage «Human & Horse Develop Center Les Dudes» umfasst nebst vielen Pferden riesengrosse, saftige Weiden mit einer beachtlichen Artenvielfalt. Und vor allem gehört auch ein stattlicher und hübscher Mischwald zu ihrem Anwesen.
Daher war es mir ein ausserordentliches Vergnügen, in ihrem Privatwald wieder einmal als Forstwart zu arbeiten und ein paar Bäume zu schlagen – und zwar, um Brennholz für den Eigengebrauch zu gewinnen.
Es ist ja nichts Neues, dass der Boden im Nutzwald durch den Einsatz von grossen und schweren Maschinen leidet und gravierend verdichtet wird. Umso grösser und noch schlimmer sind die Auswirkungen, wenn der Einsatz von grossen Rückemaschinen bei schlechter Witterung, also bei nassem Waldboden erfolgt. Solche Verdichtungen können dann bis über einen Meter tief in den Boden reichen. Um nach einer solchen Beeinträchtigung die Bodenfruchtbarkeit zu erneuern, braucht die Natur mehrere Jahrzehnte.
Daher war es für mich nur logisch, dass ich im Privatwald der Reitsportanlage von Carmen Zulauf gänzlich auf den Maschineneinsatz verzichtete und stattdessen ausschliesslich aufs Pferd setzte. Selbstverständlich musste ich auch hierbei einige wichtige Faktoren berücksichtigen, zum Beispiel die Bodenfeuchtigkeit oder die Grösse der Stammstücke, denn ich wollte das ohnehin schwer arbeitende Rückepferd nicht unnötig belasten und ihm damit die Freude an der Arbeit verderben.
Es war mir eine grosse und seltene Ehre, diese aussergewöhnliche Arbeit ausführen zu dürfen.
Vielen herzlichen Dank Carmen!