12. November 2021 Cyril Hausin

Das Vergehen von Thuja

Der «Abendländische Lebensbaum» ugs. «Thuja» (Thuja occidentalis) ist in Nordamerika heimisch. Bei uns war dieses Gehölz in den 70er und 80er Jahren die Modepflanze schlechthin. Seine grosse Schnittverträglichkeit, Robustheit und die Toleranz an den Standort, waren perfekte Eigenschaften, welche ihn zur «perfekten» Heckenpflanze machte. Allerdings war dies eine falsche Annahme, da Thuja gar nicht so standorttolerant ist und auch seine Schnittverträglichkeit nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zutrifft. Ausserdem liegt sein ökologischer Wert (darauf vorhandene Artenvielfalt) bei fast Null (grüne Wüste). Da der Thuja in niederschlagsreichen Feuchtgebieten in eher gemässigten Zonen beheimatet ist, macht ihn trockenheitsanfällig. Nicht nur, dass ihm die, durch die Klimaveränderung verursachte, reduzierte Niederschlagsmenge stark zusetzt, auch treten neue Pathogene (Schädlinge) auf. Es werden folgend nur ein paar der wichtigsten Schädlinge aufgezählt:

Pilze:

1. Pestalotia-Triebsterben (Pestalotiopsis funerea).

2. Kabatina-Zweigsterben (Kabatina thujae).

3. Schuppenbräune (Didymascella thujina).

Bei den gennanten Pilzen sieht das Schadbild ähnlich aus: vereinzelte Stellen verfärben sich erst orange, ehe sie ganz absterben, sich braun verfärben und verkahlen. Nur ein genaueres Hinschauen lässt die besagten Schadpilze differenzieren. Auch deren Bekämpfungsmassnahmen lassen sich grob vereinheitlichen: befallene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden und im Kehricht! entsorgen, um den Befallsdruck zu mindern. Chemische Behandlungen mit Fungiziden ist nicht ratsam, da sie sich im besten Fall als Symptombekämpfung bezeichnen lassen. Ob Sie nun unsere Umwelt mit chemischen Mitteln belasten oder Ihre Thuja mit einer grüner Spraydose einfärben, läuft in etwa aufs Gleiche hinaus…

Erst sind nur einzelne Triebe befallen…

…dann ganze Pflanzenteile…

und ehe man sich versieht ist die ganze Thuja tot!

 

Aber auch die wichtigsten Insekten, welche sich gerne von Thuja ernähren möchte ich noch kurz zeigen:

Thuja-Miniermotte (Argyresthia thuiella)

 

 

 

 

 

Mit der fortschreitenden Klimaveränderung und den damit einhergehenden Krankheiten, sieht die Zukunft der Thuja sehr schlecht aus. Daher lautet meine Empfehlung: stellen Sie sich jetzt bereits darauf ein, dass Sie Ihre Thuja(Hecke) in näherer Zukunft ersetzen werden müssen. Wenn Sie geeignete Alternativgehölze suchen, berate ich Sie liebend gerne, um die perfekte Ersatzpflanzung für Ihren Standort zu finden.